Seine Heiligkeit Mor Ignatius Zakka I. Iwas

Patriarch von Antiochien und dem ganzen Osten und Oberhaupt der Universal-Syrisch-Orthodoxen Kirche

Das Glaubensbekenntnis

und die drei ökumenischen Konzile

übersetzt von Amill Gorgis,  Berlin 1995

  Vorwort

 In allen unseren Gottesdienstlichen Versammlungen bekennen wir unseren Glauben mit den Worten des Glaubensbekenntnisses, das in den Konzilen von Nizäa und Konstantinopel beschlossen worden ist.

Daher ist es wichtig die geschichtlichen Hintergründe, die dazu geführt haben dieses christliche Glaubensbekenntnisses auf den ersten beiden ökumenischen Konzilen zu formulieren und es zu beschließen, um den Glauben der Kirche von Irrglauben und Häresie zu bewahren, zu erfahren.

Es gab Fragen, Heftige Diskussion und Streit unter den damaligen Theologen wie der Glaube, die durch die Heilige Schrift offenbart worden ist, an die Heilige Trinität zu verstehen ist.

Durch diese Geschichte führt uns Seine Heiligkeit Mor Ignatius Zakka I. Iwas mit seinem Vortrag und er fügte einen Kapitel hinzu in dem er auf die Übereinstimmung der Texte des Glaubensbekenntnisses von Nicaea und Konstantinopel mit den Versen der Heiligen Schrift hinweist.

Dieser Vortrag wird für jeden Leser eine Hilfe sein, die Worte des Glaubensbekenntnis besser zu verstehen und darüber nachzudenken.

Berlin, den 01.11.1996

Amill Gorgis

Subdiakon der Syrisch Orthodoxen Kirche in Berlin

 

Das dogmatische Bekenntnis

 Das Glaubensbekenntnis

und die drei ökumenischen Konzile

 

Einleitung

 Unsere Syrisch-Orthodoxe Kirche akzeptiert mit allen anderen apostolischen Kirchen das Glaubensbekenntnis von Nicaea und Konstantinopel. Sie verpflichtet die Gläubigen, während allen gottesdienstlichen Handlungen - ganz besonders aber in der Eucharistiefeier -, es zu sprechen. Der erste Teil des Glaubensbekenntnisses wurde auf dem Konzil von Nicaea im Jahre 325 beschlossen. Es beginnt mit dem Satz: "Wir glauben an den einen Gott". Es endet mit dem Satz: "Seines Reiches wird kein Ende sein." Der zweite und letzte Teil dieses Bekenntnisses wurde auf dem 2. ökumenischen Konzil von Konstantinopel im Jahre 381 verfaßt und beschlossen. Es beginnt mit dem Satz: "Und an den Heiligen Geist, der da Herr ist und lebendig macht, den Herrn und Lebenspender vor allem, der vom Vater ausgeht." Es endet mit dem Satz: "Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das neue Leben der kommenden Welt, Amen." Aber das 3. ökumenische Konzil von Ephesus im Jahre 431 verfaßte und beschloß, die Einleitung zum Glaubensbekenntnis, die mit dem Satz beginnt: "Wir verherrlichen dich, du Mutter des wahren Lichtes." Sie endet mit dem Satz: " Herr, erbarme dich, Herr, segne.     Amen."

Es ist eine unumstrittene Tatsache, daß die Heilige Kirche seit ihrer Entstehung mehrere Fassungen des Glaubensbekenntnisses besaß, die ganz speziell während der gottesdienstlichen Handlung des heiligen Sakramentes der Taufe gesprochen wurden. Sie beinhalteten das öffentliche Bekennen zu den christlichen Dogmen, die das ökumenische Konzil von Nicaea im Jahre 325 n.Chr. vereinheitlichte. Dieses Bekenntnis wurde als Glaubensbekenntnis für die Christen beschlossen und veröffentlicht. Der heilige apostolische Athanasius schreibt dazu im 4. Kapitel seines Buches mit dem Namen 'Die Konzilien' folgendes: "Als die Väter von Nicaea den Beschluß zur Durchführung des Auferstehungsfestes (Pascha) faßten, sagten sie: "Dies ist es, was wir für gut befinden."

Denn es war dies das erste Mal, das ein derartiges Gesetz anläßlich des Paschafestes beschlossen worden war.

Als es aber darum ging, über den Glauben zu sprechen, sagten die Väter nicht "dies ist es was, wir für gut befunden haben", sondern "das ist, was die katholische (allumfassende) Kirche glaubt". Danach veröffentlichten sie die von ihnen aufgestellten Dogmen, um darauf hinzuweisen, daß die von ihnen publik gemachten Dogmen, keineswegs etwas Neues darstellen. Vielmehr betonten sie, daß es sich um denselben Glauben handele, den die Apostel der Kirche anvertraut hatten.

Auf dem heiligen Konzil von Nicaea veröffentlichten die Väter also das vereinheitlichte Bekenntnis des christlichen Glaubens. Jedes Glied der christlichen Kirche ist auf dieses Bekenntnis persönlich verpflichtet, zu dem es sich immer wieder einzeln und in den Gottesdiensten und speziell während der göttlichen Liturgie öffentlich bekennt.

Die drei ökumenischen Konzile

 Die Syrisch-orthodoxe Kirche bekennt sich zu den drei ökumenischen Konzilien, die in Nicaea im Jahre 325, in Konstantinopel im Jahre 381 und in Ephesus im Jahre 431 stattfanden. Sie akzeptiert ihre Beschlüsse, und sie versichert, daß die Bedingungen der Ökumene nur in diesen drei Konzilien enthalten waren, die die Kirche der Welt repräsentierten, als die Kirche im Glauben vereint war. "Der Glaube, der ihr einmal von den Heiligen anvertraut wurde".

Darum sind die dogmatischen Beschlüsse, die Bekenntnisse der Väter und die der Apostel vor ihnen unveränderbar, denn es existiert keine vergleichbare Autorität, die das Recht besitzt, sie zu verändern.

Nach diesen Konzilien ist das Wort "ökumenisch" als Adjektiv auf die anderen Konzilien nicht anwendbar, denn die Konzilien, die nach diesen drei Konzilien einberufen wurden, waren konfessionelle Konzilien. Sie repräsentieren die Kirchen der Welt, die einer christlichen Konfession sind. Sie werden auch allgemeine Konzilien genannt.

Wir setzen voraus, daß das Wort "ökumenisch" als Adjektiv für die Konzilien nicht wegen der Vielzahl seiner Teilnehmer, sondern aufgrund der Rechtmäßigkeit seiner Einberufung verwendet wird. Die Einberufung der Konzilien erfolgte durch eine Autorität, die von allen Kirchen der Welt anerkannt wird. Gleichzeitig muß die Einladung an alle kanonischen Bischöfe der Welt gerichtet werden. Nach Möglichkeit sollten die Bischöfe dieser Einladung folgen. Es ist aber nicht erforderlich, daß sie von allen befolgt wird. Wichtig ist es aber, daß alle, die an diesem Konzil teilnehmen, die apostolischen Kirchen der Welt repräsentieren. Also solche, die das Zeugnis der Apostel besitzen und in ihrer Tradition stehen. Wenn solche Bedingungen in einem Konzil vorhanden sind, wird ein derartiges Konzil ökumenisch genannt.

Diese Bedingungen waren nur in den oben genannten Konzilien vorhanden. Darum werden sie als die einzigen ökumenischen Konzilien der Christen bezeichnet.

Ihre dogmatischen Beschlüsse gelten als kanonisch, an die sämtliche christliche Kirchen gebunden sind, denn sie sind von kanonischen Kirchenvätern als Nachfolger der Apostel in einer kanonischen Weise beschlossen. Die Väter empfingen die Beschlüsse vom Heiligen Geist, der die Kirche leitet und führt. Die Aufgabe des Heiligen Geistes ist es, die Väter an die Lehren unseres Herrn Jesus Christus zu erinnern, wie es der Herr Jesus Christus den Aposteln versprochen hatte, als er ihnen das Entsenden des Heiligen Geistes prophezeite (Joh 14,26). Der Heilige Geist werde für ihn, Jesus, zeugen, hatte Jesus zu den Jüngern gesagt.

"Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen, denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört und euch verkünden, was kommen wird" (Joh 16,13).

Der Heilige Geist bewahrt die Kirche vor Fehlern und Entgleisungen. Die seligen Apostel schufen schon im Verlaufe ihres Lebens eine Ordnung für die Einberufung eines Konziles, als sie im Jahre 51 in Jerusalem ein Konzil einberiefen, um das Problem der Beschneidung der Heiden zu erörtern (Apg 15,6-29). Und als sie ihre Beschlüsse zu den Geschwistern unter den Völkern in Antiochien, Syrien und Kilikien durch Judas und Silas brachten, zeigte sich, daß ihre Beschlüsse das Werk des Heiligen Geistes sind: "Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge: Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig und lebt wohl!" (Apg 15,28 f). Wir entnehmen diesem Text, daß die Apostel glaubten, daß der Heilige Geist sie während ihrer Versammlungen geführt hat, um diese Beschlüsse zu fassen. Außerdem bewahrte er sie ebenfalls vor Fehlern. Daran gibt es keinen Zweifel, denn Jesus Christus war mitten unter ihnen, wie er es ihnen versprochen hatte. "Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen" (Mt 18,20). Und ebenso versprach er ihnen, "...daß er bei ihnen bleibt bis an der Welt Ende" (Mt 28,18-20).

Die Kirchenväter handelten wie die Apostel bei der Einberufung von lokalen, ökumenischen Konzilien, als sie durch das Auftreten von Ketzerei oder Häresie die Gefahren vorausahnten, indem sie die Dogmen des Glaubens und die christliche Lebensweise bedroht sahen.

Weil die drei ökumenischen Konzilien das Glaubensbekenntnis von Nicaea und Konstantinopel beschlossen, ist es eine wichtige Grundlage für den christlichen Glauben geworden. Denn die christliche Kirche betrachtet die Beschlüsse, die auf den heiligen Konzilien beschlossen wurden, als fehlerfrei und mit Vollmacht ausgestattet. Indem alle Christen verpflichtet wurden, sich daran zu halten. In dieser Angelegenheit schreibt Kaiser Konstantin an die Kirche von Alexandrien anläßlich der Schließung des Konziles von Nicaea: "Alles, was die 318 Kirchenväter beschlossen, sollten wir als einen göttlichen Beschluß anerkennen, und ich bin sicher, daß es unter den Bischöfen niemanden gibt, der bei der Durchsetzung der Beschlüsse wankend ist."[1]

Darum lassen Sie uns in aller Kürze die heiligen drei Konzilien - jedes für sich und ganz speziell das nicaenische Konzil betrachten und das Glaubensbekenntnis in seiner Übereinstimmung mit den Versen der Heiligen Schrift, dessen Quelle sie ist, studieren. Sie ist die erste und wichtigste Quelle für alle Glaubensdogmen im Christentum. Jeder Satz des Glaubensbekenntnisses ist die Eingebung des Heiligen Geistes und stammt aus der Heiligen Schrift.

Das Konzil von Nicaea (325)

Der Grund seiner Einberufung war die Ketzerei von Arius, der beabsichtigte, die Fundamente des christlichen Glaubens zu erschüttern, denn er leugnete die Göttlichkeit des Herrn Jesus Christus. Er sagte: "Daß der Sohn geschaffen ist - ein Geschöpf des Vaters -, eines seiner ersten Geschöpfe, er ist ihm nicht gleich im Wesen und nicht in allen Dingen."

Arius wurde in Libyen geboren. Es wurde berichtet, daß er ein Alexandrinischer Ältester war. Vom Körperbau her war er lang und schlank, vom Charakter her arrogant. Er tat so, als sei er ein Asket. Als aber seine Ketzerei bekannt wurde, wurde er von Petrus I., der der 17. Patriarch von Alexandrien war, exkommuniziert. Arius gab vor, daß es ihn gereute und distanzierte sich von dieser seiner Häresie. Darum rehabilitierte ihn der Patriarch Archelaus (Aphilus), der Nachfolger des Patriarchen Petrus auf dem Stuhl von Alexandrien. Außerdem weihte er ihn zum Diakon und anschließend zum Priester. Arius beabsichtigte, den Stuhl von Alexandrien einzunehmen, was ihm jedoch nicht gelang, weil auf dem Stuhl Mor Alexandrus inthronisiert worden war. Er war der XIX. Patriarch auf dem Alexandrinischen Stuhl. So war Arius zu seiner früheren Geisteshaltung wieder zurückgekehrt, indem er den Schleier, der bis jetzt über seiner Ketzerei ruhte, lüftete.

Er begann das Gift seiner Ketzerei in die Kreise der Gläubigen einfließen zu lassen. Der Patriarch Alexandrus scheute keine Mühe und versuchte ihn wieder mit wohlgemeintem väterlichem Rat auf den rechten Weg und damit zur Herde Christi zurückzubringen, indem er ihm riet, seine zerstörerische Ketzerei zu widerrufen. Statt dessen sollte er zum wahren und aufrechten Glauben zurückkehren. Als seine Ratschläge jedoch ungehört verhallten, sah sich der Patriarch gezwungen, Arius vom Amt des Priesters zu entbinden. Er setzte damit der Häresie Arius´ ein jähes Ende. Auf einer lokalen Synode in Alexandrien wurde er im Jahre 321 exkommuniziert. An dieser Synode nahmen alle Bischöfe des Alexandrinischen Stuhles teil.

Er schrieb in einem Brief an die höchsten Bischöfe der christlichen Welt sowie an Kaiser Konstantin und versuchte, sie über die verwirrenden Gedanken Arius´ und ihre Gefahr für das Christentum aufzuklären.  Aber Arius scharrte seine Anhängerschaft um sich, und er verbreitetete seine irreführenden Gedanken durch von seinen Anhängern vertonte Texte. Er suchte Nikomedia, den Sitz des Imperators auf und konnte den Bischof Eusebius für sich gewinnen. Der wiederum schlug dem Imperator vor, dem Patriarchen Alexandros und Arius zu schreiben und sich zu einigen. Er hat ebenfalls den hochbetagten Usius, Bischof von Córdoba in Spanien, der auf eine dreißigjährige Amtsperiode zurückblicken konnte, nach Ägypten entsandt. Dieser Bischof Usius erlitt viel Drangsal unter der Herrschaft Maximianus'. Er wurde durch seine Frömmigkeit in jener Gegend bekannt. So bat ihn der Imperator, sein Möglichstes zu tun, um zwischen dem Patriarchen Alexandros und dem Häretiker Arius zu vermitteln. Usius berief eine Synode ein, aber seine Bemühungen waren nicht von Erfolg gekrönt. Er kehrte aus Ägypten zum Kaiser zurück und klärte ihn über die Gefahr der Häresie Arius´ für die Kirche auf, die sich überall schnell ausbreitete und verfestigte. Darum beschloß der Kaiser Konstantin, ein ökumenisches Konzil einzuberufen, um die göttliche Wahrheit zu bestätigen und die Häresie zu verdammen. Er wählte Nicaea, die Hauptstadt Bityniens in Kleinasien, als Sitz der Synode wegen ihrer Nähe zu seinem Sitz. Er schrieb an alle Bischöfe der Welt, um sie zum Konzil einzuladen und verpflichtete sich, für alle ihnen daraus entstehenden Kosten aufzukommen. So kamen innerhalb kurzer Zeit 318 Bischöfe außer Priestern, Diakonen und Gelehrten der Kirche in Nicaea an. Unter den Diakonen war der Mönch und Diakon, Ephraem der Syrer, der der theologischen Schule von Nisibis und Edessa vorstand. Er verfaßte tiefsinnige syrische Gedichte und legte die Heilige Schrift aus. Er galt als “Zither des Heiligen Geistes” und “Prophet der Syrer”. Er begleitete Mor Jakob, Bischof von Nisibis, zu dem Konzil. Ebenfalls war der Diakon Athanasius, der später auf dem Bischofsstuhl in Alexandrien inthronisiert wurde, mit anwesend. Er begleitete den Bischof von Alexandrien zu dem Konzil. Im Vorfeld der Erröffnung des Konzils entbrannte eine heftige Auseinandersetzung und ein erbitterter Dialog zwischen den Anhängern von Arius und den Orthodoxen. Den Disput oder auch die Kontroverse zwischen dem Diakon Athanasius von Alexandrien und Arius möchten wir hier erwähnen.

Arius sagte: “Der Herr hat mich geschaffen im Anfang seiner Wege, vor seinen Werken in der Urzeit” (Spr 8,22).

Athanasius antwortete: "Dies bedeutet: Der Herr hat mich geboren; denn der hebräische Text erinnert: das Wort Kanani bedeutet: Er hat mich geboren. So heißt es auch: "Kno" Gott ein Kind. Er hat ein Kind geboren. Diese Auslegung bestätigt das, was in demselben Kapitel ausgesagt wird. "Es heißt: In frühester Zeit wurde ich am Anfang und am Ursprung der Erde gebildet ... Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln wurde ich geboren ... Als er den Himmel baute, war ich dabei." (Spr 8,23 ff). Und andere Aussagen über die Geburt des Sohnes von der Ewigkeit her, so der Prophet David: "Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt" (Ps 2,7, Heb 1,5; Apg 13,33).

Arius sagte: Der Sohn sagt: "der Vater ist größer als ich" (Joh 14,28).

Darum ist der Sohn kleiner oder niedriger als der Vater und nicht wesensgleich.

Athanasius antwortet: "Der Sohn ist wegen der Fleischwerdung niedriger als der Vater, wie es aus demselben Vers deutlich wird".

"Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich" (Joh 14,28).

Also geht er mit seinem Mensch- (Fleisch)-sein zum Vater, der größer ist als das Fleischsein des Sohnes. Oder wie kann er in seiner Göttlichkeit zu dem Vater gehen, während er am Herzen des Vaters ruht.

"Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht" (Joh 1,18).

Und er bestätigt es selber in demselben Kapitel, indem er über seine Göttlichkeit redet und verdeutlicht seine Wesensgleichheit mit seinem Vater. Mit der Aussage, "wer mich sieht, sieht den Vater ... Ich bin im Vater, und der Vater ist in mir" (Joh 14,9 f).

Arius sagt: "Christus sagte: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde" (Mt 28,18).

Er erwähnt hier, daß er von seinem Vater Vollmacht bekommen hat, denn er ist größer als er. Also: Er ist ihm nicht wesensgleich.

Athanasius antwortet: Es bedeutet hier, daß der Sohn in seiner Geburt aus dem Vater von Ewigkeit her die Vollmacht besitzt. Oder er sagte dies, weil er Mensch geworden ist; denn im Anschluß an diese Aussage hat er sich mit seinem Vater gleichgesetzt, indem er zu seinen Jüngern sagt: "Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" (Mt 28,19).

Arius sagt: Jesus selber hat sich in diese Aussage mit eingeschlossen, als er sagte, daß niemand die Stunde des Gerichtes kennt. In seiner Aussage an die Jünger heißt es:

"Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater."
(Mt 24,36).

Also wenn der Sohn die Zeit des Gerichtes nicht kennt, wie kann er Gott sein?

Athanasius antwortet: "Christus sagt dies zu seinen Jüngern, damit sie ihn nicht nach dem Geheimnis fragen, das nicht offenbart werden darf. Wie der Herr dieses Geheimnisses sagt: Ich kenne diese Angelegenheit nicht; also ich kenne sie in dem Sinne nicht, indem sie offenbart wird.

Denn Petrus sagt zu ihm: “Herr, du weißt alles” (Joh 21,17).

Arius sagt: Christus sagte: "Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es (vom Vater) höre, und mein Gericht ist gerecht, weil es mir nicht um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat" (Joh 5,30).

Also er ist Knecht des Vaters und niedriger als er.

Athanasius antwortet: "Christus sprach in vielen Angelegenheiten in seiner Eigenschaft als Gott, der Mensch geworden ist. So in seiner Aussage: Wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst (Mt 26,39).

"Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"
(Mt 27,46).

"Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott" (Joh 20,17).

Und durch die Gebete, die er an seinen Vater gerichtet hat, indem er sagt:

"Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen... Ich bin im Vater und der Vater ist in mir. Ich und der Vater sind eins" (Joh 14,9-11).

In demselben Kapitel, in dem der Einwand vorkommt, sagt der Herr: "Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will ... Damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren" (Joh 5,21-23).

Und wie diese Aussage, die Aussage des Herrn Christus, die die Wesensgleicheit seiner Göttlichkeit mit seinem Vater in der Ewigkeit, Größe und Mächtigkeit offenbart.

Arius sagt, daß Johannes in seiner Botschaft über den Sohn sagt: "Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist" (Joh 1,3).

Diese Aussage bedeutet, daß der Sohn vom Vater als Werkzeug verwendet wurde, um seine Geschöpfe zu schaffen. Also ist der Sohn nicht der Schöpfer Gott.

Athanasius antwortet: Der Vater schuf durch den Sohn; also schuf er durch den Sohn alle Geschöpfe. So wie man sagt, daß der König die Stadt durch seinen Sohn erbaute. Der König und sein Sohn werden als die Erbauer der Stadt genannt. Insbesondere wenn Johannes die Göttlichkeit, die Ewigkeit, die Allmacht und die Wesensgleichheit des Sohnes mit dem Vater und seine Schöpferkraft in seinen Briefen offenbart, indem er sagt: "Was von Anfang an war, was wir gehört haben was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefaßt haben" (1 Joh 1,1).

"Drei sind es, die Zeugnis ablegen: Der Geist, das Wasser und das Blut. Und diese drei sind eins" (1 Joh 5,7f).

"Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, der ist und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung" (Off 1,8).

"Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebühren Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit" (Off 5,13).

Und in dem ersten Kapitel des Johannes Evangeliums, in dem der Einwand vorkommt, offenbart das Zitat des Evangelisten die Göttlichkeit des Sohnes in seiner Aussage:

"Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott" (Joh 1,1).

Also, wie kann die Bedeutung seiner Aussage nach dieser Offenbarung ausgelegt werden, daß der Sohn nicht Gott Schöpfer ist, sondern ein Werkzeug, um zu schaffen? Und David selber, der Prophet, bekennt, daß der Sohn Schöpfer ist, indem er sagt: "Und: Du, Herr, hast vorzeiten der Erde Grund gelegt, die Himmel sind das Werk deiner Hände" (Heb 1,10).

Es ist ohne Zweifel, daß in dieser Aussage der Prophet den Sohn Gottes anspricht, so wie der Apostel es im Hebräerbrief 1,10 auslegt. Es wird deutlich, daß der Sohn Gottes Schöpfer wie sein Vater, Gott und wesensgleich in der Allmacht und Herrlichkeit ist.[2]

Dieser Dialog und ähnliches hat Arius und seine Anhänger nicht überzeugen können. So hielten sie an ihrer Häresie fest. Und das Konzil von Nicaea wurde mit seinen Sitzungen eröffnet. Die meisten Historiker und Geschichtsschreiber stimmen überein, daß Usius, der Bischof von Cordoba, in Spanien die Sitzungen leitete. Er war der älteste unter den anwesenden Bischöfen. Ebenso war Alexandros, der Bischof von Alexandrien und Ustatheos, der Bischof von Antiochien, anwesend. Zwei Legaten vertraten den Silvester, Bischof von Rom. Die Anzahl der Bischöfe auf dem Konzil - wie bereits oben erwähnt - betrug 318.

Sie versammelten sich am 16. Juni 325 in einem großen Saal des kaiserlichen Palastes. In der Mitte der Konzilsteilnehmer hatte Kaiser Konstantin Platz genommen. Zu seiner Rechten saß der Wissenschaftler und Gelehrte Eusebius, Bischof von Cäsarea, in Palästina. Die Kirchenväter des Konzils überprüften die Häresie Arius' und stellten ihn zur Rede. Er bekannte sich in aller Offenheit und Frechheit zu seiner Häresie. Die Häresie wurde widerlegt, indem man sich auf die Heilige Schrift, die Kanones der Apostel und die früheren Schriften der Kirchenväter bezog. Es wurde beschlossen: "Unser Herr Jesus Christus ist wahrhaft der Sohn des ewigen Gottes. Er ist ihm wesensgleich und nach seinem Abbild, und er ist immer in ihm, also folglich wahrer Gott."

Die Arianer fanden in ihrer betrügerischen Schlauheit einen Weg, um den Sinn dieser Sätze zu verfälschen. Sie nahmen diese Sätze an, ohne daß sie ihren tatsächlichen Sinn anerkennen. Darum formulierten es die Väter des Konzils über die göttliche Natur seinerzeit mit dem Satz so: "(Er) ist dem Vater wesensgleich ". Die Arianer lehnten diesen Satz ab. Darum exkommunizierten die Väter des heiligen Konzils die Arianer. Ihre Häreise und alle, die ihr anhingen, wurden verdammt. Die Väter beschlossen den ersten Teil des Glaubensbekenntnisses, das die gesamte, allumfassende, christliche Kirche in ihren Gebeten und Gottesdiensten in allen ihren unterschiedlichen Sprachen der Welt spricht. Es lautet wie folgt:

Nicänisches Glaubensbekenntnis

 Wir glauben an den einen Gott,

den Vater, den Allmächtigen,

der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,

die sichtbare und die unsichtbare Welt.

Und an den einen Herrn Jesus Christus,

Gottes eingeborenen Sohn,

aus dem Vater geboren vor allen Weltzeiten:

Licht vom Licht,

wahrer Gott vom wahren Gott,

gezeugt, nicht geschaffen,

eines Wesens mit dem Vater;

durch ihn ist alles geschaffen.

Für uns Menschen und zu unserem Heil

ist er vom Himmel gekommen,

hat Fleisch angenommen

durch den Heiligen Geist

von der Jungfrau Maria,

(der Gottesgebärerin)[3],

und ist Mensch geworden.

Er wurde für uns gekreuzigt unter

Pontius Pilatus,

hat gelitten, (ist gestorben)[4] und begraben worden,

ist am dritten Tage auferstanden nach (seinem Willen)[5]

und aufgefahren in den Himmel.

Er sitzt zur Rechten des Vaters

und wird wiederkommen in großer Herrlichkeit,

zu richten die Lebenden und die Toten;

(seiner Herrschaft wird kein Ende sein.)[6]

Amen.

 

Dieses dogmatische Glaubensbekenntnis wurde von allen Konzilsteilnehmern mit großer Freude unterzeichnet - ausgenommen die kleine Gruppe der Arianer, die unbedeutend war. Das Konzil schloß sie aus und enthob sie ihrer priesterlichen Ämter. Der Kaiser entfernte und verbannte sie.

 (Zu den wichtigsten Themen, die die Synode behandelte und zu denen sie einen bindenden Beschluß faßte, gehörte die Wiedertaufe der Häretiker, das Festlegen des Datums der Auferstehung Christi (Pascha) und die Trennung von Melitius, Bischof von Likopolis. Er weihte ohne die Erlaubnis und Bestätigung des alexandrinischen Bischofs Priester in Oberägypten).[7]

 Die heilige Synode führte 20 Kanones für die Ordnung der Kirche ein:

- In der Wahl ihrer Hirten die Eigenschaft der Kandidaten für den Dienst des priesterlichen Amtes

- die Ordnung der apostolischen Stühle und der Episkopate, die zu ihr gehören

- die Fastenzeit und die Taufe.

Das Konzil erarbeitete ebenfalls eine feststehende Regel zur Errechnung des Auferstehungsfestes. Und es beschloß das Auferstehungsfest[8] jährlich an einem Sonntag zu feiern, der den Vollmond im Monat Nisan (April) folgt. Einer der wichtigsten Kanones innerhalb dieser 20 Kanones zur Kirchenordnung ist der 6. Kanon. Es ergibt sich folgendes: "Der alte Brauch für Ägypten, Libyen und Pentapolis soll beibehalten werden, wonach der Bischof von Alexandrien die Jurisdiktion über alle diese Provinzen ausübt; denn auch für den Bischof von Rom gilt der gleiche Brauch. Ebenso sollen auch der Kirche von Antiochien und den anderen Eparchien
(1. byzantinische Provinzen. 2. Diözese der Ostkirche) ihre althergebrachten Rechte gewahrt bleiben." [9]

Das Konzil beschloß nur die 20 Kanones wie sie auch in den alten Schriften in mehreren Sprachen dokumentiert sind. Aus diesen Handschriften ist eine alte arabische, die als die Alexandrinische bekannt ist, erhalten. Es behaupteten einige Lateiner, daß die Anzahl der Kanones 84 seien. Sie beziehen sich auf eine verfälschte arabische Schrift, die sich in den alten orientalischen Kirchen befindet. Diese Schrift teilt sich in 2 Teile. Der erste Teil enthält die 20 Kanones, die die Väter von Nicaea verabschiedeten und einführten. Der zweite Teil besteht aus 64 Kanones, die dem Konzil fälschlicherweise zugeschrieben wurden. Der Zweck dieser Fälschung ist es: "Der Bischof von Rom sollte die Herrschaft über die gesamte Kirche erhalten." So ist es in dem 44. Kanon dieser verfälschten Fassung enthalten. Es fand eine Auseinandersetzung im 5. Jahrhundert in dieser Angelegenheit statt. Als Susimus, Bischof von Rom, beabsichtigte, einige Kanones der lokalen Synode von Sardikia den Kanones des Konzils von Nicaea hinzuzufügen, zum Beispiel: "Mit der Aufnahme des Gerichtes gegen die Bischöfe bis zu dem Bischof von Rom", widersprach dies der Synode von Afrika, an der 202 Bischöfe im Jahre 419 teilnahmen. Sie bestätigte alleine die 20 Kanones von Nicaea. Die Synode von Afrika wies 2 Abschriften der echten 20 Kanones der nicänischen Synode aus. Die eine stammte aus der Alexandrinischen Kirche, die andere aus der Kirche Konstantinopels. Zusätzlich bestätigten sorgfältige Kirchenhistoriker nur die 20 bekannten und erwähnten Kanones des nicänischen Konzils. Dazu zählen die beiden Werke der Kirchenhistoriker Theodorites "Die Gesichte der Kirche", Bd. I, S.8 und Gelasius Bd. II, S. 31.

Jakob Marduk bemerkte in einer Fußnote seines Buches "Die Geschichte Musim", im Band 2, Kapitel 2, Absatz 5 an, daß im 16. Jahrhundert aus Alexandrien nach Rom eine arabiche Abschrift gebracht wurde, die 80 Kanones enthielt.In ihnen sind auch die 20 obengenannten Kanones enthalten. Sie wurden sofort übersetzt und gedruckt. Darüber entstand zwischen den Wissenschaftlern ein Streit beziehungsweise eine Meinungsverschiedenheit. Aber innerhalb kurzer Zeit wurden sie sich bewußt, daß die hinzugefügten 60 Kanones verfälscht worden waren.[10]

In dieser Angelegenheit ist es unbedingt notwendig zu erwähnen, daß in dem ersten Buch über die Konzile mit dem Titel: "Das Buch aller Konzile des Ostens und des Westens", das in Syrisch geschrieben worden ist und im Mutter-Gottes  Klosterin der Nähe von Alkosch im Irak aufbewahrt wird, folgender Inhalt vorkommt:

- Das Glaubensbekenntnis von Nicaea: Wir glauben an den einen Gott;

- ein Kapitel über die 20 Kanones von Nicaea mit dem einleitenden Satz: Diese sind seine 20 Kanones;

- Die Namen der unterzeichnenden Bischöfe dieses Bekenntnisses von Nicaea;

- 10 Kapitel über die restlichen Kanones, die fälschlicherweise als unechte Kanones den echten Kanones von Nicaea hinzugefügt wurden.

Es sind 73 Kanones. Wenn diese letzten die Kanones von Nicaea wären, dann hätte der Schreiber nicht unterschieden zwischen den echten 20 Kanones und den hinzugefügten. Er befaßte ich ausführlich mit der Unabhängigkeit des Stuhles des Ostens von dem Antiochiens. Nachdem er die 73 Kanones geschrieben hatte, entschuldigte er sich für das Auslassen der übrigen Kanones. Denn wie er schrieb, sind sie für die Kirche außerhalb Roms ohne jegliche Bedeutung. Es ist aber auch wichtig, hier zu erwähnen, daß es deutlich wird, daß diese 73 Kanones verfälscht wurden. Aus den erwähnten Vokabeln von Patriarch bzw. Patriarchat, denn diese beiden Begriffe wurden nicht vor dem chalcedonnensischen Konzil im Jahre 451 verwendet. Es wurde auch der Name eines Bischofs in Äthiopien erwähnt, obwohl Äthiopien noch nicht vor dem 5. Jahrhundert christianisiert worden war. Von daher können wir feststellen, daß diese und die arabische Abschrift, die mehr als die 20 echten Kanones enthält, die auf dem Konzil in Nicaea beschlossen wurden, verfälscht sind,. abgeschrieben von Handschriften, die lange Zeit nach dem Konzil geschrieben worden sind. Um des geistlichen Nutzens willen wollen wir erwähnen, daß der Kaiser Konstantin in seiner Eröffnungsrede an das Konzil die Kirchenväter eindringlich ermahnte, Abstand von Spaltungen, Haß und Streit zu nehmen und festzuhalten an Einheit und Frieden. Er warf einen Blick auf die Beschwerdezettel, die ihm einige Bischöfe zuschoben. Er warf sie vor aller Augen in den Kamin. Er mahnte sie vor der Gefahr, die Fehler des Klerus an die Öffentlichkeit zu bringen, damit kein Zweifel an der christlichen Lehre in den einfältigen Herzen der Gläubigen entsteht. Danach breitete der Kaiser seinen kaiserlichen Umhang aus und sagte: "Wenn ich mit eigenen Augen gesehen habe, daß ein Bischof einen gravierenden Fehler begeht, würde ich ihn mit meinem roten Umhang bedecken, damit er nicht beim Anblick dieser furchtbaren Tat leiden muß." Als einige Mitglieder des Konziles das Zölibat für den Klerus allgemein beschließen wollten, widersprach Pefnuthius, Bischof von Tiba in Oberägypten, der sein rechtes Auge während der Verfolgung verloren hatte und sein gesamte Leben in reinem Zölibat verbrachte, diesem Ansinnen. Er sagte: "Es darf dem Priestertum nicht in dem Maße Schweres auferlegt werden, damit die Kirche anstatt Nutzen Nachteil erleidet." So vernahm das Konzil seine Stimme wie die Stimme eines Engels vom Himmel. Das Konzil nahm daher von diesem Vorschlag Abstand und beschränkte sich auf den Beschluß, daß nur diejenigen nicht wieder heiraten dürfen, die ihre Ehefrau verloren haben.

Am Rande des Konzils fragte der Kaiser Konstantin Onusius, den Bischof der Nubier, der die Tür der Reue vor jenen zugemacht hatte, die sich nach dem Empfang des Sakramentes der Taufe schuldig gemacht hatten: "Warum habt ihr euch von der Kirche getrennt, obwohl ihr das Glaubensbekenntnis, das das Konzil beschloß, akzeptiert?" Onusius antwortete: "Es ist nicht erlaubt, die Sünder anzunehmen, die die Todsünde begangen haben, nachdem sie das Sakrament der Taufe empfangen haben." Daraufhin erwiderte der Kaiser: "Also dann nehmt euch eine Leiter und steigt alleine zum Himmel empor."

Das 2. Ökumenische Konzil von Konstantinopel

Das Konzil wurde in der Stadt Konstantinopel im Jahre 381 vom Kaiser Theodosius der Große einberufen. Die Anzahl der Väter umfaßte 150 Bischöfe außer den Priestern, Diakonen und theologischen Gelehrten. Mor Meletuis, Bischof von Antiochien, war der Ersteintreffende unter den Vätern. In seiner Begleitung waren 70 Bischöfe aus dem Orient. Außerdem waren auch 50 Bischöfe aus Kleinasien anwesend. Mor Meletius leitete dieses Konzil. Der Kaiser hatte das Verlangen, ihn wegen seines ihm vorausgeeilten guten Rufes zu sehen.

Mor Meletius war für seinen vorbildlichen Lebenswandel bekannt.

Das Konzil setzte sich mit der Häresie von Macedonios auseinander, der vorher ein fanatischer Arianer war und sich an den Stuhl von Konstantinopel geschlichen hatte. Als aber Eudoxius, der Arianer, im Jahre 360 ihm den Stuhl stretig machte, wurde Macedonios ein liberaler Arianer und begann zu lehren, daß der Sohn wesensgleich mit dem Vater ist, aber der Heilige Geist nicht göttlich ist, sondern ein Geschöpf des Sohnes. Das Konzil verdammte Macedonius und mit ihm alle diejenigen, die auf seiner Seite waren sowie seine gefährliche Häresie. An erster Stelle steht Eunomius,der ein Bauer war und unter Aussatz litt. Er war bei Aetius, der von Beruf Schmied war, in die Lehre gegangen.

Er studierte aristotelische Philosophie und benutzte die Wissenschaft der Logik, um sich in die Häresie von Arius zu vertiefen. Eunomius behauptete: "Der Sohn ist nicht dem Vater gleich, er ist von einem anderen Wesen." Er vertausche den Namen Gottes auf die Weise des Platon mit einer Formulierung: "Der nicht geboren werden kann." Er folgerte aus seinem Irrtum mit der Aussage: "Weil der Sohn geboren ist, ist er also nicht göttlich."[11] Das Konzil verdammte ihn samt seiner Häresie. Dieses Konzil bestätigte die Beschlüsse des 1. ökumenischen Konzils von Nicaea im Jahre 325. Es erachtete sie für fehlerfrei. Das Glaubensbekenntnis von Nicaea wurde bestätigt und mit diesem Teil ergänzt:

 "(Wir glauben) an den einen Heiligen Geist,

der Herr ist und lebendig macht,

der aus dem Vater hervorgeht,

der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,

der gesprochen hat durch die Propheten (und Apostel)

und die eine, heilige, allumfassende und apostolische Kirche.

Wir bekennen die eine Taufe

zur Vergebung der Sünden.

Wir erwarten die Auferstehung der Toten

und das (neue) Leben der kommenden Welt.

Amen."

Damit definierte das Konzil die 4 Merkmale der Kirche und bezog Stellung zum Sakrament der heiligen Taufe und ihre Bedeutung sowie zum Glauben an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben.

Das Konzil führte 7 Kanones ein, die mit der Liturgie der Kirche und ihrer Ordnung zusammenhingen - zum Beispiel: wie sie geleitet und verwaltet werden soll. Es wurden dem Bischof von Konstantinopel wegen der besonderen geographischen Lage und politischen Stellung einige Sonderrechte zugestanden; denn sie war die 2. Hauptstadt des damaligen römischen Imperiums. So wie der Bischof von Rom eine herausragende politische und gesellschaftliche Stellung erlangt hatte, die ihn über seine Amtsbrüder Bischöfe wegen der besonderen Stellung Roms als Hauptstadt des Imperiums hervorhob, wurde der Bischof von Konstantinopel in der Rangordnung der 2. nach dem Bischof von Rom. Von daher hatte sich das politische Gleichgewicht verschoben sowie es früher zugunsten von Rom verschoben worden war. Trotzdem gefiel dieser Beschluß dem Bischof von Rom und den anderen Bischöfen des großen apostolischen Stuhles nicht. Obwohl hauptsächlich dieses Konzil von Bischöfen des Orients besucht wurde, haben die Bischöfe des Westens ihn akzeptiert, bestätigt und anerkannten seinen ökumenischen Charakter. Seine Beschlüsse sind für die gesamte Kirche bindend. Der Bischof von Rom, Damasus, hat ihn akzeptiert, obwohl er beim Konzil zu den zusätzlichen Vorteilen, die dem Bischof von Konstantinopel verliehen wurden, Einspruch eingelegte.

Während der Sitzung des Konziles ist die Seele des heiligen Mor Meletius, Bischof von Antiochien, zu ihrem himmlischen Vater heimgekehrt. Der Kaiser und mit ihm die Bischöfe beweinten seinen Heimgang. Afilochus, der Bischof von Konia und Grigorius Anusi gedachten seiner mit einem Nachruf. Der Imperator befahl, daß sein Leichnam mit aller Ehre nach Antiochien überführt wurde, um dort neben dem Leichnam des heiligen Babula von Antiochen bestattet zu werden.[12]

Das 3. Ökumenische Konzil von Ephesus

Das 3. Ökumenische Konzil wurde in der Stadt Ephesus im Jahre 431 durch den Kaiser Theodosius II. unter der Leitung des Mor Kyrill, Bischof von Alexandrien, einberufen. Daran nahmen 200 Bischöfe teil, die die Häresie des Nestorius, Bischof von Konstantinopel, überprüften, der der Lehre der heiligen Kirche und ihren erhabenen Dogmen in Christus widersprach. Denn die Kirche bekannte sich seit ihrer Entstehung dazu: "Das ewige Wort Gottes die zweite Person von der ewigen, heiligen Dreieinigkeit, geboren vom Vater vor aller Zeit, wesensgleich mit dem Vater, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist und aus der Jungfrau Maria; er ist vollkommen in seiner Göttlichkeit und vollkommen in seinem Menschsein, mit einer Vernunft begabten Seele ausgestattet, obwohl er zugleich ein vollkommener Gott und ein vollkommener Mensch ist, ist er (Jesus) nicht zwei, sondern eins, ein Christus, eine Natur aus zwei Naturen, die sich in Wesen und Natur vereinigt ohne Vermengung, ohne Verschmelzung, ohne Veränderung, ohne Auflösung, ohne Trennung und ohne Hervorhebung. Er ist eine Person aus zwei Personen. Sie haben sich im Wesen und Natur geeinigt ohne Vermengung, ohne Verschmelzung, Veränderung, ohne Auflösung, ohne Trennung und ohne Hervorhebung. Er ist der Herr Jesus Christus, der menschgewordene Gott, eine Person, eine Natur, ein Wille und ein Wirken. Der aus dem Vater ewig und aus der Jungfrau zeitlich geboren ist, ist der derselbe Sohn Gottes und Sohn der heiligen Jungfrau Maria."

Nestorius stand im Widerspruch zu der Lehre der Kirche, indem er die Göttlichkeit des Herrn Jesu Christi leugnete; indem er ablehnte, die Jungfrau Maria als die Mutter Gottes zu bezeichnen. Er sagte: "Ich bekenne vorläufig, daß das Wort Gottes vor allen Zeiten gewesen ist. Aber ich bestreite, wenn da einer sagt, daß Maria die Mutter Gottes ist; denn dies wäre unwahr; denn sie war eine Frau. Und ich leugne nicht, daß sie die Mutter Jesu Christi ist, aber die Mutterschaft ist in bezug auf das Menschsein." Mit diesem falschen Glauben und irreführenden Häresie hat Nestorius Christus in zwei geteilt. Er glaubte, daß die Göttlichkeit sich mit der Menschheit nicht vereinigte, sondern lediglich ihm allein in seinem Leben geholfen hat.[13] Nestorius hat einmal in einer Predigt gesagt, er könne unmöglich einen Jungen von 3 Monaten anbeten, den die Könige aus dem Morgenlande angebetet haben.[14]

Der heilige Kyrill, Bischof von Alexandrien, schrieb ihm und ersuchte ihn, von seiner Irrlehre abzulassen. Er folgte jedoch nicht diesem Rat. Als das Konzil einberufen wurde, wurde Nestorius von den Kirchenvätern sogar dreimal vorgeladen Er lehnte aber alle Einladungen mit dem Vorwand, daß Johannes, Bischof von Antiochien, noch nicht eingetroffen sei, ab. Als keine Hoffnung mehr auf eine Teilnahme Nestorius' bestand, überprüften sie seine Lehren anhand seiner vorhandenen Bücher und verglichen sie mit den Lehren der heiligen Väter. Und als sie sie im Vergleich zu der Lehre der heiligen Väter für fremd hielten, wurde er samt seiner häretischen Lehre sowie seiner Anhänger verdammt und sie enthoben ihn seines Amtes. Sie schrieben an den Kaiser Theodosius II. den Kleinen, der wiederum befahl, ihn zu verbannen. Seine Anhänger flohen nach Persien und Umgebung, und sie wurden Nestorianer genannt. Sie gründeten eine Kirche, die unabhängig war. Sie war bis in das 14. Jahrhundert hinein eine relativ große Kirche, die dann aber mehr und mehr - auch durch die Eroberung von Timur Han - an Bedeutung verlor.

Ebenfalls war auf diesem Konzil durch die Einladung des Kaisers Theodosius des Kleinen Mor Barsaumo das Haupt der Anachoreten und der syrischen Mönche anwesend. Außerdem nahm der Abt Shenuda, Haupt der Einsiedler und koptischen Mönche, teil.

Der Bischof Johannes von Antiochien, der anfangs auf der Seite Nestors gestanden hatte, erschien auf dem Konzil verspätet, damit er sich nicht an seiner Exkommunikation beteiligte. Als Grund für sein verspätetes Eintreffen gab er entschuldigend die Unpassierbarkeit der Zufahrtstraßen an. Er akzeptierte aber alle bereits gefaßten Beschlüsse des Konzils. Daher wird dieses Konzil als ökumenisch bezeichnet. Das Konzil beschloß 8 Kanones. Im 7. Kanon wird gesagt:" Es ist nicht erlaubt irgendjemanden ein Bekenntnis vorzubringen oder zu verfassen außer dieses eine Bekenntnis, das von den heiligen, versammelten Vätern in der Stadt Nicaea durch den Heiligen Geist verfaßt wurde. Wer wagt, ein anderes Bekenntnis vorzubringen oder zu verfassen, sind es Klerikale, so sollen sie ausgeschlossen werden[15], sind es Laien, so sollen sie verdammt werden. Das Konzil bestätigte, daß in Christus eine Natur, eine Person nach der Vereinigung der beiden Naturen und Personen ohne Vermengung, ohne Vermischung und ohne Veränderung ist. Darum wird die Jungfrau Maria Mutter Gottes genannt. Auf Syrisch heißt das: "Joldath Aloho", auf Griechisch: “Theotokos”. Weil sie den Sohn Gottes, das fleischgewordene Wort, gebar, das vor allen Zeiten vom Vater geboren ist, wie es der Prophet Micha in seiner Aussage prophezeite: "Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, in längst vergangenen Tagen" (Mi 5,1).

Jesaja hat über seine Geburt im Fleisch prophezeit: "Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben. Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben (Jes 7,14).

Als der Apostel Matthäus diesen Vers zitierte, deutete er das Wort Immanuel so: "Das heißt übersetzt: Gott ist mit uns" (Mt 1,23)

Als der Engel der Jungfrau Maria die Empfängnis verkündete, beschrieb er in seiner Aussage: "Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden"
(Lk 1,35). Johannes beginnt sein Evangelium mit den Worten: "Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott (Joh 1,1); Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit"
(Joh 1,14).

Und Johannes beginnt seinen ersten Brief: "Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefaßt haben, das verkünden wir: das Wort des Lebens" (1 Joh 1,1).

Und die erste, die die Jungfrau Maria mit: "Mutter des Herrn" ansprach, war Elisabeth, die Mutter des Johannes des Täufers. Mit ihrer Aussage: "Wer bin ich, daß die Mutter des Herrn zu mir kommt?" (Lk 1,43).

Das Konzil erarbeitete eine Einleitung für das Glaubensbekenntnis, die da heißt: "Wir verherrlichen dich, die Mutter des wahren Lichtes, preisen dich, du heilige Jungfrau; denn du hast für uns den Erlöser der ganzen Welt geboren. Er ist gekommen und rettete unsere Seelen. Preis sei dir, unserem Herrn und König Christus, Stolz der Apostel, Krone der Märtyrer, Jubel der Rechtschaffenen, Festung der Kirchen, Vergeber der Sünder. Wir predigen und verkündigen die eine Göttlichkeit in der heiligen Dreieinigkeit, wir beten ihn an und preisen ihn: Herr, erbarme Dich; Herr, segne. Amen."

Der heilige Cyrill, Bischof von Alexandrien, hatte, bevor sich das Konzil versammelte, 12 Anathematismen verfaßt. In ihnen beschrieb er ausführlich die Dogmen der Fleischwerdung. Er verdammte jeden, der nicht glaubt, daß Immanuel ein wahrer Gott ist und von der Jungfrau Maria geboren ist. Diese Anathematismen sind als Cyrill-Anathematismen bekannt. Wir erachten es hier für wichtig, sie aus dem Syrischen übersetzt anzuführen.

Die zwölf Anathematismen:

  1. Wer nicht bekennt, daß der Emanuel in Wahrheit Gott und die heilige Jungfrau deshalb Gottesgebärerin (theotokos) ist, weil sie das fleischgewordene, aus Gott stammende Wort dem Fleisch nach geboren hat, der sei ausgeschlossen.
  1. Wer nicht bekennt, daß das aus Gott dem Vater stammende Wort der Person nach (kat´hypostasin) mit dem Fleisch vereint worden und daß Christus mitsamt seinem ihm eigenen Fleisch Einer ist, nämlich derselbe Gott und Mensch, der sei ausgeschlossen.
  1. Wer nach erfolgter Vereinigung in dem einen Christus die Hypostasen auseinanderreißt, indem er sie nur durch eine rein äußere Verbindung der Würde nach verbunden sein läßt - das heißt durch ihre Hoheit oder Macht - und nicht vielmehr durch eine Vereinigung im Sinne einer physischen Einswerdung (kat´henosin physikèn), der sei ausgeschlossen.
  1. Wenn einer die Aussagen der Evangelien oder der apostolischen Schriften oder das, was die Heiligen über Christus aussagen oder was er über sich selbst sagt, auf zwei Personen (prosopois) oder Hypostasen verteilt und dabei die einen Aussagen dem Menschen beilegt, der gewissermaßen als neben dem aus Gott stammenden Wort stehend und von ihm unterschieden gedacht wird, die anderen aber als Gottes würdig dem aus Gott Vater stammenden allein zuschreibt, der sei ausgeschlossen.
  1. Wer zu behaupten wagt, Christus sei ein Mensch, der Gott in sich trage (anthropos theophoros) und nicht vielmehr bekennt, daß er in Wahrheit Gott ist als einziger und natürlicher Sohn, insofern das Wort Fleisch geworden ist (Joh 1,14), und in der gleichen Weise wie wir an Fleisch und Blut Anteil gehabt hat (Hebr 2,14), der sei ausgeschlossen.
  1. Wer zu behaupten wagt, das aus Gott Vater stammende Wort sei Gott oder Herr Christus und nicht vielmehr bekennt, daß derselbe Christus zugleich Gott und Mensch ist, da das Wort gemäß der Schrift Fleisch geworden ist, der sei ausgeschlossen.
  1. Wer sagt, Jesus habe wie ein Mensch von dem Wort Gottes seine Wirkkraft erhalten und die Herrlichkeit des Eingeborenen sei einem anderen zu eigen, der noch außer ihm existiert, der sei ausgeschlossen.
  1. Wenn jemand zu sagen wagt, der angenommene Mensch müsse mit dem Wort Gottes zusammen angebetet, mit ihm zusammen Gott genannt werden - so wie einer zusammen mit einem anderen (denn das stets beigefügte Wort syn = zusammen, zwingt zu dieser Annahme) und nicht vielmehr den Imanuel mit einer Anbetung verehrt und in einer Lobpreisung verherrlicht aufgrund dessen, daß das Wort Fleisch geworden is t-, so sei er ausgeschlossen.
  1. Wer sagt, der eine Herr Jesus Christus sei vom Heiligen Geist verherrlicht worden, so als hätte er sich der von ihm (dem Heiligen Geist) stammenden Kraft bedient, als wäre sie ihm wesensfremd - und er habe vom Heiligen Geist die Kraft erhalten, die ihn dazu befähigte, gegen die unreinen Geister und unter den Menschen göttliche Zeichen zu vollbringen; (wer das sagt) und nicht vielmehr, der ihm eigene Geist habe ihn dazu befähigt, die göttlichen Zeichen zu wirken, der sei ausgeschlossen.
  1. Christus ist "Hoherpriester und Apostel unseres Bekenntnisses" (Hebr 3,1) geworden, sagt die göttliche Schrift, und "er hat sich selber für uns dargebracht zum Wohlgeruch für Gott" (Eph 5,2), den Vater. Wer nun sagt, nicht das aus Gott stammende Wort selbst sei unser Hoherpriester und Apostel geworden, als es Fleisch wurde und Mensch wie wir (Joh 1,14), sondern ein anderer neben ihm für sich bestehender Mensch, der aus dem Weib geboren sei - oder wer behauptet, es habe auch für sich selbst sich zum Opfer dargebracht und nicht ausschließlich für uns, wo es doch von aller Sünde frei war und deshalb keines Sühneopfers bedurfte, der sei ausgeschlossen.
  1. Wenn jemand nicht bekennt, das Fleisch des Herrn sei lebenspendend und es sei das eigene Fleisch des aus Gott stammenden Wortes, sondern vielmehr das Fleisch irgendeines anderen von ihm verschiedenen Menschen, der mit ihm nur der Würde nach verbunden und der göttlichen Einwohnung teilhaft geworden sei - und nicht vielmehr, wie wir schon sagten, daß es lebenspendend sei, weil es das eigene Fleisch des Wortes Gottes geworden ist, das alles lebendig zu machen vermag, so sei er ausgeschlossen.
  1. Wenn jemand nicht bekennt, das Wort Gottes habe im Fleisch gelitten, sei im Fleisch gekreuzigt worden, habe im Fleisch den Tod gekostet und sei "der Erstgeborene aus den Toten" (Kol 1,18) geworden, da es als Gott Leben und Lebenspender ist, so sei er ausgeschlossen.

Die Übereinstimmung der Texte des Glaubensbekenntnisses von Nicaea und Konstantinopel mit den Versen der Heiligen Schrift

Jeder Satz des Glaubensbekenntnisses von Nicaea und Konstantinopel ist aus der Heiligen Schrift entnommen worden. Im Folgenden sind einige Verse der Heiligen Schrift aufgeführt, die religiöse Glaubensdogmen im Glaubensbekenntnis bestätigen und erklären.

“Wir glauben an den einen Gott”

Mit diesem Satz versichern und bekennen wir, daß wir an die Existenz des einen Gottes glauben und akzeptieren keinen anderen Gott außer ihm und außer ihm beten wir keinen anderen an. Die Heilige Schrift bestätigt das in aller Deutlichkeit. So ist durch den Herrn und seine Propheten folgendes zu entnehmen:

"Jetzt seht: Ich bin es, nur ich, / und kein Gott tritt mir entgegen" (Dtn 32,39).

"Ich bin der Erste, ich bin der Letzte; / außer mir gibt es keinen Gott" ( Jes 44,6).

"Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben"
(Ex 20,2f).

"Heute sollst du erkennen und dir zu Herzen nehmen: Jahwe ist der Gott im Himmel droben und und auf der Erde unten, keiner sonst" (Dtn 4,39).

Unser Gott, der Herr, ist einzig" (Dtn 6,4).

"Ich bin der Herr, und sonst niemand; / außer mir gibt es keinen Gott" (Jes 45,5).

"Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich" (Joh 14,1).

"Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast" (Joh 17,3).

Es gibt keinen Gott außer dem einen (1 Kor 8,4).

"Du glaubst: Es gibt nur den einen Gott, damit hast du recht"
(Jak 2,19).

“Den allmächtigen Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde, aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge”

"So haben doch wir nur einen Gott, den Vater. Von ihm stammt alles, und wir leben auf ihn hin" (1 Kor 8,6).

"Ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist" (Eph 4,6).

"Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens; er trägt das All durch sein machtvolles Wort" (Hebr 1,3).

"Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus" (Gal 1,3).

"Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde" (Gen 1,1).

“Der den Himmel ausgespannt und die Erde gegründet hat”
(Sach 12,1).

"Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehört" (Ex 20,11).

"Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare" (Kol 1,16).

"Er schwor bei dem, der in alle Ewigkeit lebt, der den Himmel geschaffen hat und was darin ist, die Erde und was darauf ist, und das Meer und was darin ist" (Off 10,6).

“Und an den einen Herrn Jesus Christus eingeborenen Sohn: Er ist aus dem Vater geboren vor allen Zeiten. Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater”

Nachdem wir an die Einzigartigkeit Gottes geglaubt haben, so wollte es der Erhabene, uns das Geheimnis der göttlichen Dreieinigkeit zu offenbaren. Also das Wesen aus der die Göttlichkeit ist. Und obwohl wir zu dem Schöpfer durch die Schöpfung gelangen und zu dem Handwerker durch sein Werk, und wir wissen durch die Ordnung des Universums, daß der Schöpfer ein Weiser, der keine Grenze für seine Weisheit hat und trotzdem wären wir nicht zu der Erkenntnis gelangt, daß Gott ohne die göttliche Offenbarung einzig ist. Denn die göttliche Offenbarung selbst hat uns die Dreieinigkeit der Personen offenbart. Eine Angelegenheit, die das menschliche Vorstellungsvermögen übersteigt, aber den wir durch den Glauben akzeptieren, sowie wir alle anderen Glaubensdogmen, die uns von Gott offenbart worden sind, annehmen.

Und der Herr Jesus Christus hat dieses Dogma in aller Deutlichkeit offenbart als er seinen befahl und sagte:

"Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes." (Mt 28,19)

Der Herr Jesus Christus ist die zweite Person der heiligen Dreieinigkeit. Er ist der einizge Sohn Gottes, und er ist nicht minder in der Sohnschaft, denn sie ist ja keine materielle Kindschaft, wie es in der Welt der Menschen und der Tiere ist. Denn der Sohn ist dem Vater wesensgleich. Er ist mit ihm ewig. Wir können uns die Existenz des Vater keinen einzigen Augenblick ohne die Existenz des Sohnes vorstellen. Darum ist seine Geburt von Ewigkeit her wie die Geburt des Lichtes vom Licht und des wahren Gottes vom wahren Gott, geboren, nicht geschaffen.

Dies ist die zweite Person, die durch den heiligen Geist und aus der heiligen Jungfrau Maria Fleisch angenommen hat. Er hat seinen Heilsplan im Fleisch vollendet. Er ist für uns gekreuzigt, gestorben und begraben und am dritten Tage auferstanden. Er machte uns gerecht und heiligte uns und gab uns den Rang der Sohnschaft wieder zurück. Die folgenden Verse der Heiligen Schrift erhellen den Weg, um dieses erhabene Dogma anzunehmen.

"Und einer ist der Herr: Jesus Christus. Durch ihn ist alles, und wir sind durch ihn" (1 Kor 8,6).

Und jeder Mund bekennt: / "Jesus Christus ist der Herr" - / zur Ehre Gottes, des Vaters (Phil 2,11).

"Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit eurem Geist, meine Brüder. Amen" (Gal 6,18).

“Gottes eingeborenen Sohn

"Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht" (Joh 1,18).

"Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes" (Mt 16,16).

"Wer an mich glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat" (Joh 3,18).

"Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe"
(Mt 3,16f).

“Er ist aus dem Vater geboren vor allen Zeiten”

"Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt" (Ps 2,7).

"Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, in längst vergangenen Tagen" (Mi 5,1).

"Ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern" (Ps 110,3).

"Jesus, der wußte, daß ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte, und daß er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte"
(Joh 13,3).

“Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt nicht geschaffen”

"Wir wissen aber: Der Sohn Gottes ist gekommen, und er hat uns Einsicht geschenkt, damit wir (Gott) den Wahren erkennen. Und wir sind in diesem Wahren, in seinem Sohn Jesus Christus. Er ist der wahre Gott und das ewige Leben" (1 Joh 5,20).

"Als Jesus ein andermal zu ihnen redete, sagte er: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben" (Joh 8,12).

"Solange ihr das Licht bei euch habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne des Lichts werdet" (Joh 12,36).

"Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse" (Joh 3,19).

“Eines Wesens mit dem Vater”

"Ich und der Vater sind eins" (Joh 10,30).

"Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen?" (Joh 14,9).

"Alles, was der Vater hat, ist mein" (Joh 16,15).

"Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir" (Joh 17,11).

“Durch ihn ist alles geschaffen”

"Alles ist durch das Wort geworden, / und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist" (Joh 1,3).

"Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen, / ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes" (Ps 33,6).

"Es freut mich, daß Stephanus Fortunatus und Achaikus zu mir gekommen sind; sie mir sind ein Ersatz für euch, da ihr nicht hier sein könnt" (1 Kor 16,17).

"Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten; in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn, den er zum Erben des Alls eingesetzt und durch den er auch die Welt erschaffen hat" (Hebr 1,1 f).

“Für uns Menschen und zu unserem Heil”

"Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat" (Joh 3,16).

“Er ist vom Himmel gekommen

"Denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat" (Joh 6,38).

"Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom  Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn" (Joh 3,13).

“Er hat Fleisch angenommen

durch den Heiligen Geist

und von der Jungfrau Maria,

und er ist Mensch geworden”

"Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden"
(Lk 1,35).

"Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, daß sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes"
( Mt 1,18).

"Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben" (Jes 7,14).

"Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams: Abraham war der Vater von Isaak; / Isaak von Jakob, / Jakob von Juda und seinen Brüdern. Juda war der Vater von Perez und Serach; ihre Mutter war Tamar. / Perez war der Vater von Hezron, / Hezron von Aram" (Mt 1,1-3).

"Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt" (Gal 4,4).

“Er wurde für uns gekreuzigt unter

Pontius Pilatus,

hat gelitten, ist gestorben und begraben worden,”

"Als Pilatus sah, daß er nichts erreichte, sondern daß der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache. Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder! ... Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er den Geist aus" (Mt 27,24f.50).

"Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch" (Mt 27,59).

"Dazu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt" (1 Petr 2,21).

"Denn da er selbst in Versuchung geführt wurde und gelitten hat, kann er denen helfen, die in Versuchung geführt werden" (Hebr 2,18).

"Als es das Buch empfangen hatte, fielen die vier Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder; alle trugen Harfen und goldene Schalen voll von Räucherwerk; das sind die Gebete der Heiligen" (Off 5,8).

“Er ist am dritten Tage auferstanden nach seinem Willen”

"Und ist begraben worden. Er ist am dritten Tage auferweckt worden, gemäß der Schrift" (1 Kor 15,4).

"Er ist nicht hier, denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch die Stelle an, wo er lag" (Mt 28,6).

"Ein anderer Engel, ein dritter, folgter ihnen und rief mit lauter Stimme:Wer das Tier und sein Standbild anbetet und wer das Kennzeichen auf seiner Stirn oder seiner Hand annimmt " (Off 14,9).

"Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos" (1 Kor 15,14).

“Er ist aufgefahren in den Himmel

und sitzt zur Rechten des Vaters”

"Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes"
(Mk 16,19).

"Und während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben" (Lk 24,51).

"Derselbe, der herabstieg, ist auch hinaufgestiegen bis zum höchsten Himmel, um das All zu beherrschen" (Eph 4,10).

“Er wird wiederkommen in großer Herrlichkeit,

zu richten die Lebenden und die Toten”

"Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten, bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich" (2 Tim 4,1).

"Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen" (Mt 16,27).

"Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkündigen und zu bezeugen: Das ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten" (Apg 10,42).

"Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Menschensohn schämen, wenn er in seiner Hoheit kommt und in der Hoheit des Vaters und der heiligen Engel"(Lk 9,26).

"Aber sie werden vor dem Rechenschaft ablegen müssen, der schon bereit steht, um die Lebenden und die Toten zu richten" (1 Petr 4,5).

“Seiner Herrschaft wird kein Ende sein.”

"Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob ewig herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben" (Lk 1,32f).

"Ihm wurden Herrschaft, Würde und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen müssen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche Herrschaft. Sein Reichtum geht niemals unter" (Dan 7,14).

“Wir glauben an den einen lebendigen Heiligen Geist,

dem Herrn und Lebensspender von allem”

"Mit diesem Satz bekennen wir unseren Glauben an die dritte Person der heiligen Dreifaltigkeit, der mit dem Vater und dem Sohne wesensgleich ist. Der Heilige Geist ist der Geist Gottes, und er geht vom Vater vor aller Zeit aus, so wie der Sohn vor aller Zeit vom Vater geboren ist. Wir nehmen Bezug auf die Lehre Jesu, der sagte: Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen" (Joh 15,26).

"Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" (Mt 28,19).

"Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt ?" (1 Kor 3,16).

"Als sie zu Ehren des Herrn Gottesdienst feierten, und fasteten, sprach der Heilige Geist: Wählt mir Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem ich sie berufen habe" (Apg 13,2).

"Drei sind es, die Zeugnis ablegen: Der Geist, das Wasser und das Blut; und diese drei sind eins" (1 Joh 5,7).

"Auch dem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden; wer aber etwas gegen den Heiligen Geist sagt, dem wird nicht vergeben, werder in dieser noch in der künftigen Welt"
(Mt 12,32). 

“Der vom Vater ausgeht”

"Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen" (Joh 15,26).

“Er wird mit dem Vater und dem Sohn zugleich angebetet und verherrlicht”

"Gott ist Geist, und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten" (Joh 4,24).

"Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinen Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen" (Mt 4,10).

"Damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: " Jesus Christus ist der Herr" - zur Ehre Gottes, des Vaters" (Phil 2,10 f).

“Er hat gesprochen durch die Propheten und (die Apostel)”

"Sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt und begann prophetisch zu reden: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels. Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen"
(Lk 1,67 f).

"Denn niemals wurde eine Weissagung ausgesprochen, weil ein Mensch es wollte, sondern vom heiligen Geist getrieben haben Menschen im Auftrage Gottes geredet" (2 Petr 1,21). 

“Und an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche”

Das sind die vier Merkmale der Kirche, die in einer wahrhaftigen Kirche vorhanden sein müssen, die das Reich Gottes auf Erden ist.

Sie ist eine:

"Sie ist sein Leib und Christus ist ihr Haupt" (Eph 1,22f).

"Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Kirche ist; er hat sie gerettet, denn sie ist sein Leib" (Eph 5,23).

"Ein Leib und ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist" (Eph 4,4).

Sie ist heilig:

"Wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat; um sie im Wasser und durch das Wort rein und heilig zu machen. So will er die Kirche herrlich vor sich erscheinen lassen, ohne Flecken, Falten oder andere Fehler" (Eph 5,25-27).

Sie ist katholisch:

Denn sie vereinigt alle Völker, und sie ist verstreut über die ganze Welt. Es ist kein Unterschied zwischen Sprache und Sprache, Weiß und Schwarz, Groß und Klein, Reich und Arm, Mann und Frau.

"Es gibt nicht mehr Griechen und Juden, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid "einer" in Christus Jesus"
(Gal 3,28).

Sie ist apostolisch:

Denn sie ist gebaut auf die Fundamente der Apostel und Propheten und Jesus Christus ist selbst der Eckstein (Eph 2,20).Sie ist ebenfalls apostolisch, denn sie bewahrt die Lehren der Apostel. Ihre Väter und kanonischen Hirten sind die Nachfolger der Apostel und sie sind in der Suksession der Apostel.

"Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlußstein ist Christus Jesus selbs" (Eph 2,20).

“Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden”

"Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe" (Eph 4,5).

"Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" (Mt 28,19).

"Da erschien ein anderes Pferd; das war feuerrot. Und der, der auf ihm saß, wurde ermächtigt, der Erde den Frieden zu nehmen, damit die Menschen sich gegenseitig abschlachteten. Und es wurde ihm ein großes Schwert gegeben" (Off 6,4).

"Wer glaubt, und sich taufen läßt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden" (Mk 16,16).

"Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen" (Joh 3,5).

“Wir erwarten die Auferstehung der Toten”

"Wenn aber verkündigt wird, daß Christus von den Toten auferweckt worden ist, wie können dann einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht ?"(1 Kor 15,12).

"Wenn nämlich die Menschen von den Toten auferstehen, werden sie nicht mehr heiraten, sondern sie werden sein wie die Engel im Himmel. Daß aber die Toten auferstehen, habt ihr das nicht im Buch des Mose gelesen, in der Geschichte vom Dornbusch, in der Gott zu Mose spricht: Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs ?. Er ist doch nicht ein Gott der Toten, sondern von Lebenden. Ihr irrt euch sehr" (Mk 12,25-27).

"Und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht"
(Joh 5,29).

“Und das neue Leben der zukünftigen Welt. Amen.”

"Und alle Völker werden vor ihm zusamengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet" (Mt 25,32).

"Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, die Großen und die Kleinen. Und Bücher wurden aufgeschlagen; auch das Buch des Lebens wurde aufgeschlagen. Die Toten wurden nach ihren Werken gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war. Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren; und der Tod und die Unterwelt gaben ihre Toten heraus, die in ihnen waren. Sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken. Der Tod und die Unterwelt aber wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod: der Feuersee. Wer nicht im Buch des Lebens verzeichnet war, wurde in den Feuersee geworfen" (Off 20,12-15).

Einleitung

Die drei ökumenischen Konzile

Das Konzil von Nicaea (325)

Nicänisches Glaubensbekenntnis

Das 2. Ökumenische Konzil von Konstantinopel

Das 3. Ökumenische Konzil von Ephesus

Die zwölf Anathematismen:

Die Übereinstimmung der Texte des Glaubensbekenntnisses von Nicaea und Konstantinopel mit den Versen der Heiligen Schrift

[1]Al-Tarfah Al-Nakieh, S. 95-114, 154.

[2]Bischof Isidoros, Al-Charidah Al-Nafiessah (Kirchengeschichte) gedruckt in Ägypten 1915, 1. Teil, S. 279-292.

[3]Diese Formulierung ist wahrscheinlich bei uns Syrern nach dem Ökumenischen Konzil von Ephesus zu dem Glaubensbekenntnis hinzugefügt worden. Siehe Al-Mataleb Al-Nathareh, Bischof Isidoros, Alschams-Verlag, Ägypten, S. 191.

[4]Einige Texte erwähnen nicht das Wort (ist gestorben) sowie die Formulierung (nach seinem Willen). Bei uns Syrern bestätigt nur, daß er gekreuzigt, gestorben, begraben und auferstanden ist durch seine göttliche Macht und seinen festen Willen. Einige Texte erwähnen anstatt der Formulierung "nach seinem Willen" (wie es geschrieben steht), also das bedeutet das Erfüllen nach den Phrophezeiungen der Bücher des Alten Testamentes.

[5]ebenda

[6] Einige Texte erwähnen den in Klammern stehenden Zusatz nicht.

[7]Bischof Isidoros, Al-Chariedeh Al-Nafiessah (=Kirchengeschichte) , Ägypten 31923, Ain Schams-Verlag 1. Teil, S. 314.

[8]Bar Hebräus, G., Ekklesistiqi,...(?)

Patriarch Afram Barsaum I., Durrer Al-Nafissah in der Zusammenfassung der Kirchengeschichte,  Ausgabe Homs, 1940, S. 439-444.

[9]Cyrillos Makarios,(Patriarch der katholischen Kopten: Die göttliche Ordnung zur Entstehung der Kirche, Ägypten 1925, 2. Teil, S. 194 und 3. Teil, S.38.

[10]Bischof Isidoros, Al-Chariedah Al-Nafissah, 1. Teil, S. 296-297.

[11]Patriarch Afram Barsaum I., Durrer Al-Nafissah in der Zusammenfassung der Kirchengeschichte,  Homs, 1940, S. 531-533.

[12]Bischof Severius Jakob (später der Patriarch Jakob III.): Geschichte der syrischen Kirche von Antiochien, Beirut 1953, 1. Teil, S. 263, entnommen aus dem Geschichtswerk Michaels des Großen, S. 157.

[13]Igomanos, Michael Minna, Theologie, Ägypten 1933, 1. Teil, S. 502-503.

[14]Bischof Isidoros, Al-Chariedah Al-Nafissah, 1. Teil, S. 484.

[15]Bischof Isidoros, Al-Mataleb Al-Nathareh, Alschams-Verlag, Ägypten, S. 248, 253.